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White_Gaps
White_Gaps 2018-2019
Weißsein als Machtkonstruktion, seine Unsichtbarkeit und nicht sichtbare Norm ist ein Hauptbestandteil heutiger rassistischer Handlungen, Bilder und Denkweisen. Weißsein als Perspektive muss gesehen und analysiert werden. Die Art und Weise, wie Fotografie einst zur Aufrechterhaltung und Legitimation von Rassismus und zur Verbreitung von Mythen über „die Anderen“ eingesetzt wurde, könnte bedeuten, dass das Medium Fotografie die Macht hat, diese Mythen ausflösen und Geschicht(en) neu zu schreiben.
Mit der Arbeit White_Gaps macht die Künstlerin die Verbindung zwischen eurozentrischen Sehgewohnheiten und rassistischem Denken deutlich. Dazu nutzt sie die Ästhetik der Bildsprache, um durch das Text-Bildverhältnis Sehgewohnheiten in Frage zu stellen.
Die Arbeit trägt den Titel White_Gaps, um die Lücken, das Nicht-Sehen, Nicht-Hören, Nicht-Wissen über die Schwarze Geschichte und Gegenwart in Deutschland zu beleuchten. White_Gaps versucht, durch die Kombination von Bildern mit Texten die Lücken zu füllen und möchte die Möglichkeit geben, die Bilder durch einen postkolonialen Filter noch einmal neu zu lesen.
Ausgangspunkt der Arbeit ist, wie sich die heutige Rolle der Fotografie zu ihrer kolonialrassistischen Geschichte verhält und mit dem Critical Whiteness und den Postcolonial Studies verbinden lässt. Die weiße Künstlerin sucht nach einer visuellen Sprache, um Rassismus in Deutschland besprechbar zu machen, ohne Menschen zu verletzen, die durch Rassimus Gewalt erleben. Gleichzeitig versucht sie als Fotografin in ihrer weißen Positionierung verantwortungsvoll das Medium zu nutzen.
White_Gaps ist ein unvollständiges Werk. Es hat weder einen Anfang noch ein Ende. Es ist eine Sammlung von Wissen, das fließend ist und Bildern, die diskutiert werden können. Die Künstlerin versteht ihre eigene Sichtweise nur als eine von vielen und hat eigene Bilder, sowie Collagen und Fundmaterial verwendet. Entsanden ist eine Publikation – eine graue Kartonschachtel, welche eine lose Sammlung der EInzelbilder mit den entsprechenden Texten enthält, sowie das Softcoverbuch mit der theoretischen Arbeit. Verbunden sind beide Elemnte durch die Bildtitel, die wie ein Referenzsystem fungieren. Die theoretische Arbeit gibt den Bildern einen tieferen Kontext im Bereich der Postcolonial Studies.
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